Eine Abordnung des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim und Ortsteile e.V. reiste kürzlich mit Gräfin Ursula zu Pappenheim nach Lützen, wo der wohl berühmteste aller Pappenheimer im Jahr 1632 bei der legendären Schlacht bei Lützen bei den Kampfhandlungen zu Tode kam.
Maik Reichel, der Leiter des Schlossmuseums und der Gedenkstätte Lützen hatte den Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile e.V. in den für Pappenheim so bedeutungsvolle Ort eingeladen. Zwei Jahre lang wurde an dem Zustandekommen der Ausstellung insbesondere der Beschaffung einzigartiger Exponate gearbeitet.
Die Pappenheimer wurden vom Museumsteam außerordentlich herzlich empfangen und verköstigt. Dafür möchten sich die nach Lützen gereisten Pappenheimer mit Ihrer Erlaucht Gräfin Ursula zu Pappenheim an der Spitze noch einmal recht herzlich bedanken.
Die Mitteldeutsche Zeitung und auch die Sonntagszeitung „SUPER SONNTAG“ berichteten ausführlich über den Besuch der Pappenheimer bei der Ausstellung über die Schlacht bei Lützen die den Titel „Die blut’ge Affair“ trägt.
Bei beiden Zeitungen bedanken wir uns für die Überlassung ihrer Artikel.
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Mittwoch, 25. April 2012
Eine echte Pappenheimerin
Adlige Nachfahrin des Feldherrn Gottfried Heinrich zu
Pappenheim besucht mit dem Heimatverein aus Bayern Lützen.
VON JULIA REINARD
Maik Reichel erklärt Gräfin zu Pappenheim, wo genau die Schlacht stattfand
LÜTZEN/MZ – Die richtige Anrede wäre „Erlaucht“. Die meisten sagen einfach „Gräfin“. Wie Maik Reichel, Leiter des Lützener Museums. Er hat Ursula Gräfin zu Pappenheim und den Heimatverein des nach ihren Vorfahren benannten Ortes nach Lützen eingeladen. Gestern folgte die bayerische Gruppe dieser Einladung.
Sie besuchte die aktuelle Ausstellung „Die blut’ge Affair’ bei Lützen – Wallensteins Wende“ und die Gustav-Adolf-Gedenkstätte. Kein Wunder, denn das Schicksal ihres Vorfahren Gottfried Heinrich Pappenheim ist eng verbunden mit der Schlacht bei Lützen, Wallenstein und dem schwedischen König.
Die Ausstellung zeigt das dafür wichtigste Dokument – die Aufforderung Wallensteins an Pappenheim, sofort nach Lützen zu kommen. Er schrieb in schwieriger Situation: Es war November 1632, Gustav Adolf griff an und Pappenheim war schon auf dem Weg nach Halle/Saale. Wallenstein schickte per Eilboten nach dem Feldmarschall: „der Herr (lasse) alles stehen und liegen undt incaminiere (sich) herzu mitt allem volck“.
Pappenheim wendete und brachte seine Truppe nach Lützen. Er übernahm den linken Flügel, wurde aber auf dem Schlachtfeld fast sofort tödlich verwundet. Den Brief trug er da noch in der Tasche, an den Rändern ist er rot vom Blut des zu Pappenheim.
„Mindestens 14 Ur“ liegen zwischen dem Befehlshaber der Schlacht zu Lützen und ihr, rechnet die 86-jährige Gräfin vor.
Renate Prusakow vom Heimat- und Geschichtsverein Pappenheim und Ortsteile sagt, Besuche wie dieser in Lützen seien den Vereinsmitgliedern wie der Gräfin ein Anliegen.
„Jedes Jahr fahren wir mit der Gräfin mindestens einmal irgendwohin, wo die Pappenheimer Grafen Spuren hinterlassen haben.“ So kamen sie schon nach Dresden, ins thüringische Gräfenthal – und eben nach Lützen.
Vor zwei Jahren hatte die Gräfin hier bereits eine Straße, die nach Gottfried Heinrich Pappenheim benannt ist, eingeweiht. Heute kennt man den Familiennamen im Zusammenhang mit dem ironisch-verständnisvollen Ausdruck „Ich kenn’ doch meine Pappenheimer“.
Tatsächlich geht der Satz auf den Feldherrn zurück – nur wurde er früher positiv genutzt:
Pappenheimer waren jene, die treu blieben, auf die man sich verlassen konnte. Und bis heute scheint das ja für die Bürger Pappenheims zu passen: Der Geschichte ihrer Adelsfamilie sind sie treu.
„Unsere Pappenheim“, nennen sie stolz die Gräfin, die bis heute auf dem Familienschloss im Ort lebt.
Maik Reichel erklärt Gräfin zu Pappenheim, wo genau die Schlacht stattfand.
„SUPER SONNTAG“ – Weißenfels lokal
von Wolf-Eike Madras
Pappenheimer in Lützen
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