Im thüringischen Gräfenthal hat der Heimat- und Geschichtsverein „Die Pappenheimer e.V.“ sein 30jähriges Vereinsjubiläum just an dem Tag gefeiert, an dem die unvergessliche Ursula Gräfin zu Pappenheim ihren 96. Geburtstag gefeiert hätte. Da das Jubiläum Corona bedingt nur in einem kleinen Kreis gefeiert werden konnte waren aus dem fränkischen Pappenheim die Vorstandschaft der Heimat- und Geschichtsvereins sowie die vormaligen Bürgermeister Peter Krauß und Uwe Sinn eingeladen. Letzte ließen ihre Grußbotschaften von Renate Prusakow, der 1. Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Pappenheim und Ortsteile e.V. überbringen.
Am 3. April 1992 hat sich der Heimat- und Geschichtsverein „Die Pappenheimer“ gegründet. Seit dieser Zeit, so wusste Henry Bechtoldt zu berichten hat sich der Verein um die Erforschung und Aufbereitung der Geschichte der Thüringischen Kleinstadt, direkt an der Bayerischen Grenze, verdient gemacht. Neben der Dokumentation der 200 Jahre dauernden Stadtgeschichte unter den Pappenheimer Reichserbmaschällen hat der Verein auch Denkmäler erhalten und restauriert und bei der Errichtung eines Heimatmuseums im gedeihlichen Zusammenwirken mit der Stadt Gräfenthal nach mehreren Standorten letztlich im Georg-Stift ein beachtliches Heimat- und Grenzlandmuseum geschaffen, das der Verein bis heute eigenverantwortlich betreut.
Bei den zurückliegenden Jubiläen waren die Pappenheimer aus Franken oft mit einer stattlichen Abordnung in Gräfenthal aufgekreuzt. So etwa zum 15jährigen Gründungsfest mit Ihrer Erlaucht Ursula Gräfin zu Pappenheim und den Pappenheimer Sunnasängern und zum 20jährigen Jubiläum war die Stadtkapelle mit einem Bus voll Pappenheimern nach Gräfenthal gefahren.
Zum 30jährigen Vereinsjubiläum traf man sich im Knappensaal auf Schloss Wespenstein, in dem einst die Pappenheimer Stadtherren von Gräfenthal im 15. und 16. Jahrhundert ihre Residenz hatten.
Eigens zum Jubiläum hatte Pfarrer Hans-Jürgen Lange ein neues Heimatlied über die Stadt am Arnsbach geschrieben, das zur feierlichen Eröffnung gemeinsam gesungen wurde.
Bevor der 1. Vorsitzende Henry Bechtoldt 30 Jahre Vereinsgeschichte aufleben ließ gab es Grußworte von Gräfenthals Bürgermeister und Schlossherrn Wolfgang Wehr, der den Verein Als Glücksfall für die Stadt Gräfenthal lobte und auch verkünden konnte, dass sein Engagement für Schulkinder in seinem Schlossmuseum jetzt mit einer Förderung des Bundes belohnt wurde. Auch Martin Seeber von der gleichnamigen Kunststofftechnik GmbH aus Gräfenthal ist ein großer Gönner des Vereins. Er lobte in seinem Grußwort das nun schon drei Jahrzehnte andauernde mutige Engagement des Jubelvereins und sagte weiterhin seine Unterstützung zu. Für den Verein bedankte sich Frank Parakenings bei seinem Vorsitzenden für den unermüdlichen Einsatz.
Für die Pappenheimer aus Franken, die mit den „Gräfenthaler Pappenheimern“ seit dem Jahr 2000 eine enge Freundschaft verbindet, brachte Renate Prusakow, die 1. Vorsitzende des Pappenheimer Heimat- und Geschichtsvereins die Grüße ihres Vereins und der vormaligen Bürgermeister Peter Krauß und Uwe Sinn. In ihrer Amtszeit waren letztere den Pappenheimern in Gräfenthal sehr verbunden und hielten auch stets Kontakt zu den Bürgermeistern in Gräfenthal. Da beide nicht zum Jubiläum reisen konnten haben sie ihre Grußworte in einem Geheft niedergeschrieben, das Renate Prusakow zusammengestellt hatte. In dem Werk ist in Bildern Texten und Zeitungsausschnitten die nun schon mehr als zwei Jahrzehnte andauernde enge Verbindung zwischen Gräfenthal und Pappenheim dokumentiert. Für den Vorsitzenden Henry Bechtoldt, den Schlossherrn und Bürgermeister Wolfgang Wehr, die gute Seele des Vereins Christel Wiegand und für Pfarrer Jürgen Lange hatte Renate Prusakow von der Porzellanmalerin Bettina (Thieme Design) Tassen mit Pappenheim Symbolen bemalen lassen. Hans-Jürgen Lange war im Jahr 2000 als Pfarrer von Gräfenthal bei einer Stadtführung in Pappenheim, woraus sich die bis heute andauernde Freundschaft zwischen Gräfenthal und Pappenheim entwickelte.
Im Rückblick des Vorsitzenden war von einer erfolgreichen und schönen gemeinsamen Zeit zu hören, wie von „Musik und Gläserklang“ aber auch von Ärger und Rückschlägen die es wegzustecken galt. Wichtig sei es für die Ortsgeschichte Interesse zu zeigen, denn „wer nicht weiß woher er kommt, weiß meist nicht wohin er will“, stellte Henry Bechtoldt fest und dankte zum Schluss seiner Ausführungen allen Vereinsmitgliedern für die tatkräftige Unterstützung.
Mit dem Lied von „Wir sind die Pappenheimer, vom stolzen Wespenstein“ hat sich der Verein ein weiteres Dokument geschaffen in der sehr aktiven Vereinsgeschichte und in fröhlicher Stimmung schmetterten allen den Refrain gerne mit.
Fleißige Hände aus dem Verein hatten für ein prima kaltes Büffet gezaubert, an dem sich die Gäste stärken konnten.
Vor der Rückreise nach Pappenheim gab es noch einen Gottesdienst in der geschichtsträchtigen Kirche von Gräfenthal, mit Diakonin Christiane Wehr, der Ehefrau des Schlossherrn und Bürgermeisters.
Hinweis:
Am Sonntag, 10. Juli 2022 bietet der Heimat- und Geschichtsverein für jedermann eine Tagesfahrt nach Gräfenthal an. An diesem Tag wird auf Schloss Wespenstein in Gräfenthal eine Sonderausstellung „Shalom in Pappenheim und Gräfenthal“ eröffnet. Vorher gibt es eine Führung im Georgstift, dem Heimat- und Grenzlandmuseum in Gräfenthal